Mittwoch, 28. April 2010

Noch ist es Tag, doch...

Heut' Nacht, berauscht am Honigwein
Wirst Wachs in meiner Hand Du sein

Der hohen Kunst werd ich gemäß
Dich füllen in mein Trinkgefäß

Erst zart benetz ich meinen Mund
stürz Dich dann gierig in den Schlund

Ich werde nehmen, Du wirst geben
auf dass wir feiern unser Leben

bis mir ein Streif am Himmel zeigt
dass diese Nacht sich schmerzlich neigt.

Sonntag, 18. April 2010

In meinen Armen

Ein Lächeln tropft wie süßer Honig
vom Lippenpaar aus rotem Samt
umhüllt mein Herz und wärmt es wohlig
nach langer Zeit ist es entflammt.

Die Harfe sendet Engelsklänge
von ihrer Zunge in die Nacht
ihr Wort entdeckt die Seelengänge
die längst verloren ich gedacht.

In ihrem Schoß erblüht Erfüllung
die keiner and'ren je gelang
berührte Gottes edles Antlitz
ein jedes Mal sie mich umschlang.

Wie klares Wasser ist ihr Blick,
er murmelt leis', heut' bin ich Dein.
Doch wenn der Tag erneut entschwindet
wird sie noch immer bei mir sein?

Samstag, 17. April 2010

Im Schoß der Nacht

Wenn in der Welt die Nacht beginnt
dann wird es Tag in meinem Herzen
all meine Zweifel nimmt der Wind
ein samt'nes Tuch bedeckt die Schmerzen.

Sie lockt mich an mit ihrer Macht
ihr Blick sagt, komm in meine Arme
ich schenk dir Kraft in dieser Schlacht
mein dunkles Herz verziert dein Name.

Freitag, 9. April 2010

Liebestrank

Meine Sehnsucht trinkt aus Deinen Augen
schlingt voll Gier den bittersüßen Saft
die Zunge lechzt nach liebendem Vertrauen
doch der Fusel raubt nur weiter meine Kraft.

So legt ein pelziger Geschmack von Schmerz
sich in den Mund, der fleht nach Worten
doch nur Schweigen steckt im Halse, denn das Herz
das friert, liegt wund - irgendwo im kalten Norden.

Samstag, 3. April 2010

Frühlingserwachen

Etwas ist anders,
heut, an diesem Morgen

lange Zeit hat es
geschlafen, tief im Boden.

im kalten Schoß des großen Lebens,
gefangen und zugleich geborgen

durchdringt nun langsam, zaghaft tastend
ein Gefühl die dunkle Schale

greift nach Wünschen, bunten Träumen,
schlingt sie gierig tief hinein

und gebiert in heller Freude
eine Ahnung, was wird sein,

flüstert leise meinem Herzen
seine Botschaft und ich mein',

wenn ich Dich anschau, wie Du daliegst
dass es Zeit wird, ja es Zeit ist

für die nächste große Reise
fort von hier und fort von Dir

hinaus, hinweg und in die Welt
da mich nach all den langen Jahren,

manchmal glücklich, doch voll Leid
einfach nichts mehr bei Dir hält.